Bodenplatten | Doppelmayr & Messerschmidt

Bodenplatte bauen / Aufbau

Da die Bodenplatte als Grundlage das komplette Haus trägt, muss der Aufbau nicht nur von höchster Qualität, sondern auch statisch perfekt sein. Bauherren, die beim Bau ihres Hauses Geld sparen wollen, können das Plattenfundament auch in Eigenleistung selbst betonieren. Allerdings sollte ausreichend Erfahrung rund um Fundamente, Bewehrung, Konstruktion, Dämmung und Verschalung vorhanden sein. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir entsprechende Tipps zum Aufbau der Fundamente geben.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Aufbau einer Bodenplatte

Um eine Bodenplatte aufzubauen, sind verschiedene Arbeitsschritte nötig, da die Fundamentplatte aus unterschiedlichen Schichten besteht. Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung möchten wir den Aufbau einer Bodenplatte unterhalb des Hauses verdeutlichen.

Vorbereitung der Baustelle

Im ersten Schritt muss der Boden im Bereich für die Bodenplatte gemäß dem Fundamentplan des Statikers abgesteckt werden. Dies funktioniert am besten mit einem Schnurgerüst.

Materialien und Werkzeuge

An Materialien für den Bau des Fundaments wird Folgendes benötigt:

  • Transportbeton
  • Kies für die Sauberkeitsschicht
  • Bewehrungsmatten
  • Bewehrungsprofile
  • Schaltafeln oder alternativ Bretter
  • Bauplane
  • Erdungseisen
  • Leerrohre

Zusätzlich wird an Werkzeugen folgendes benötigt:

  • Minibagger
  • Setzlatte oder Aluprofil
  • Wasserwaage
  • Rüttelplatte zum Verdichten
  • Elektrorüttler

Aushub des Bodens

In dem zuvor abgesteckten Bereich wird der Untergrund abgetragen. In der entstandenen Grube wird als Nächstes laut dem Fundamentplan die Sauberkeitsschicht angelegt. Diese Sauberkeitsschicht besteht aus Kies, der mithilfe einer Rüttelplatte verdichtet wird. Auf der Sauberkeitsschicht werden im Anschluss daran alle erforderlichen Anschlüsse über Leerrohre verlegt.

Mit einem Minibagger wird rund um die spätere Bodenplatte ein 40 cm breiter und 80 cm tiefer Graben ausgehoben, indem das Erdungsband für die Strom- und Wasserleitungserdung verlegt wird. Der Graben wird danach gemäß dem Fundamentplan mit Beton verfüllt. Je nach Bodenbeschaffenheit müssen Bewehrungskörbe gestellt werden, die dann mit einem Bewehrungseisen mit der Bodenplatte verbunden werden.

Schalung

Jetzt kann die umlaufende Schalung aus den Schalbrettern angebracht und fixiert werden. An den Ecken sollten die Aufbauten der Schalung genagelt werden.

Einbau der Bewehrung

Sobald die Schalbretter ausgerichtet und befestigt sind, müssen mithilfe einer Wasserwaage die Bewehrungsmatten verlegt werden. Die Bewehrungsmatten werden nicht nur miteinander, sondern auch mit den Bewehrungskörben der Frostschürze verbunden. Wichtig dabei ist, dass die Bewehrungsgitter rundherum 3 Zentimeter von Beton umgeben sein müssen. Hilfreich hierzu sind Abstandshalter aus Kunststoff.

Vorbereitung des Betons

Wichtig für die Vorbereitung des Betons ist das richtige Mischungsverhältnis. Die nötige Menge Beton ist dabei von der Fläche und dem Volumen der Bodenplatte abhängig.  Wie stark die Bodenplatte sein soll, hängt vom Gewicht des späteren Gebäudes ab.

  • Terrasse oder Gartenhaus – Fundamentstärke 8 bis 10 cm
  • Fußboden – Fundamentstärke 15 cm
  • Garage – Fundamentstärke 15 bis 20 cm

Für einen Quadratmeter bewehrte Betonplatte benötigt man:

  • 40 kg Zement
  • 72 kg Sand
  • 98 kg Kies
  • 19,5 l Wasser

Betonieren der Bodenplatte

Sobald die Schalung angebracht ist, werden Frostschürze und Bodenplatte mit Beton gegossen. In der Regel hat die Bodenplatte eine Stärke von 20 cm. Mit dem Elektrorüttler wird dann alles verdichtet und mit einer Alulatte glattgezogen.

Nachbehandlung der Bodenplatte

Nach dem Gießen der Bodenplatte muss der Beton für mindestens 28 Tage trocknen. Mit einer Bauplane wird sie dabei gegen Frost oder eine zu schnelle Trocknung (Gefahr der Rissbildung) geschützt. An sehr heißen Tagen wird das Bewässern des Betons nötig.

Abschlussarbeiten

Sobald der Beton ausgehärtet ist, können die Aufbauten für die Schalung abgenommen werden. Die Arbeiten auf der Baustelle können dann weitergehen.

Wie viel kostet es, eine Bodenplatte zu bauen?

Die Kosten für um eine Bodenplatte zu bauen, können nur schwer pauschal beziffert werden, da eine Reihe von Faktoren (Bodenbeschaffenheit, Aussagen Statiker usw.) hineinspielen.

Allgemein kann gesagt werden, dass ein Haus mit Unterkellerung teurer wird als ein Haus mit Bodenplatte, selbst wenn eine Thermobodenplatte mit integrierter Dämmung verwendet wird. Für ein Massivhaus ohne Keller mit einer Grundfläche von 100 Quadratmetern muss für das Fundament mit Kosten von 10.000 bis 12.000 Euro kalkuliert werden. Dies sind also 100 bis 120 Euro pro Quadratmeter. Eine Bodenplatte mit umlaufender Frostschürze würde bei einem Bodenplattenhersteller, für ein Fertighaus mit 120 Quadratmetern zwischen 14.000 und 18.000 Euro kosten. Für eine Thermobodenplatte müssen laut Statiker etwa 25 bis 40 % mehr kalkuliert werden.

Wie kann man Kosten reduzieren?

Durch Eigenleistung bei der Herstellung können die zukünftigen Hausbesitzer die Kosten für eine Bodenplatte im Schnitt um 40 bis 50 % reduzieren. Dies hört sich zwar im ersten Moment sehr viel an, jedoch darf nicht vergessen werden, dass für das selbst bauen der Bodenplatte auch spezielle Maschinen benötigt werden, die Laien sich kostenpflichtig ausleihen müssen.

Fazit zum Aufbau der Bodenplatte

Sicherlich können handwerklich begabte Handwerker die Bodenplatte für ihr Traumhaus auch selbst bauen. Allerdings sollten sie sich dabei nicht überschätzen, denn wenn es beim Aufbau der Fundamentplatte zu Fehlern kommt, schließen Baufirmen jegliche Haftung aus. Durch den fehlerhaften Aufbau der Bodenplatte können nicht nur Mehrkosten entstehen. Im schlimmsten Fall muss der Bau des Gebäudes gestoppt werden.

Da die Leihkosten für spezielle Maschinen wie Minibagger, Rüttler und dergleichen sehr hoch sind, können Bauherren bei Eigenleistung der Bodenplatte nur an den Kosten für die Arbeit sparen. Bei Errichtung der Bodenplatte in Eigenleistung muss mit einer Arbeitszeit von rund 2 Wochen gerechnet werden. Eine Baufirma dagegen benötigt für das Fundament oftmals etwas mehr als 2 bis 3 Tage.

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