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Hochkeller

Bei einem Keller denken Bauherren sehr oft an den klassischen, unter der Erde liegenden Keller, der sich dunkel und muffig präsentiert. Es geht aber auch anders, indem Bauherren sich für den Hochkeller entscheiden. Diese Variante bietet eine gute Alternative zum herkömmlichen Kellergeschoss. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir den Hochkeller näher betrachten und auf seine Vorteile wie auch auf seine Kosten näher eingehen. Des Weiteren möchten wir Tipps geben, wie ein solcher Hochkeller genutzt werden kann.

Überblick über die vielfältigen Verwendungszwecke eines Hochkellers

Im Rahmen der Haus- und Kellerplanung sprechen Architekten zwangsläufig das Thema Keller an. Üblicherweise wird der Architekt auch den Hochkeller vorstellen, wenn das Grundstück den Bau zulässt.

Bei einem Hochkeller wird das Kellergeschoss nicht komplett in das Erdreich gebaut. Laut Definition müssen bei einem Hochkeller mehr als 50 cm über die Erdoberfläche hinausragen. Dies ermöglicht den Einbau von Fenstern als natürliche Quelle für Tageslicht und Luft.

Der Hochkeller muss nicht zwingend als Abstellraum, als Waschküche oder als Platz für die Heiz- und Stromanlage des Hauses genutzt werden. Es gibt eine Vielzahl von weiteren Verwendungsmöglichkeiten. Sehr beliebt ist dabei die Einrichtung von hochwertigem Wohnraum, der außerhalb vom Wohnbereich des Hauses liegt und als Souterrain bezeichnet wird. Sehr beliebt ist der Hochkeller auch als Büro, Hobby- und Schlafraum.

Erlaubt die Stadt, Gemeinde oder Kommune den Bau eines Parkplatzes ohne Genehmigung, kann der Hochkeller auch als Garage genutzt werden. Jedoch müssen hierzu alle rechtlichen Vorgaben erfüllt werden, welche der Gesundheit der Bewohner dienen.

Weitere Verwendungszwecke und Möglichkeiten für einen Hochkeller sind:

  • Heimkino in den eigenen vier Wänden
  • Lagerung von Lebensmitteln
  • Moderne Wellnessoase im Kellerraum
  • Wohnkeller zur Eigennutzung oder zur Vermietung

Welche Vorteile bietet ein Hochkeller?

Im Vergleich zu einem herkömmlichen Keller ragt der Hochkeller mindestens 50 cm über den Boden hinaus. In früheren Jahren wurden Keller meist gebaut, um in den kühlen und dunklen Räumen Vorräte zu lagern. Heutzutage ist das nicht mehr nötig und der Keller erfüllt eine Vielzahl von anderen Funktionen.

Die Räume eines solchen Kellers sind üblicherweise heller und können nicht nur als Stauraum, sondern als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden. Gerade bei kleinen Baugrundstücken oder in Regionen, in denen Bauland teuer ist, ist dies optimal.

Vielfach werden Räume wie das Arbeitszimmer, der Hobbyraum oder der Hauswirtschaftsraum nicht täglich genutzt, sodass dafür kein Platz im Haupthaus verschwendet werden muss. Solche Räume lassen sich perfekt im Hauskeller unterbringen. Auch die komplette Einliegerwohnung, welche selbst genutzt oder gar vermietet werden kann, findet ihren Platz im Hochkeller.

Zu den weiteren Vorteilen eines solchen Kellers zählt die gute Dämmung gegen Kälte vom Erdreich. Wird der Hochkeller gut geplant, dann hilft er auf Dauer die Heiz- und Energiekosten für das Haus zu senken.

Hier noch einmal die Vorteile zusammengefasst:

  • Zusätzlicher Wohnraum
  • Optimale Belüftung
  • Leicht abzudichten
  • Gute Dämmung für das Haus von unten
  • Wertsteigerung der Immobilie

An dieser Stelle möchten wir auch die Nachteile des Hochkellers erwähnen. Wesentliche Nachteile eines Hochkellers sind laut Kritiker die Treppen, die sowohl ins Erdgeschoss als auch in den restlichen Keller führen sowie die daraus entstehende hohe Terrasse. Bei der Entscheidung für oder gegen den Hochkeller sollten Bauherren die Nachteile im Hinterkopf haben.

Warum könnte die Entscheidung für einen Hochkeller sinnvoll sein?

Die Wahl für einen Hochkeller macht in jedem Fall Sinn, wenn die Fläche auf dem Grundstück beengt ist und so nicht ausreichend Platz für Nebenräume geschaffen werden kann.

Kommen Baufamilien bei der Ermittlung ihres Bedarfs an Platz auf eine Nutzfläche von 40 bis 45 m² für den Keller, dann lohnt das Untergeschoss. Wenn sie stattdessen die benötigte Fläche oberirdisch bauen, benötigen sie ein größeres Grundstück, welches auch einen höheren Grundstückspreis bedeutet. Somit ist klar, wenn ein kleines Grundstück und ein möglichst hoher Raumbedarf kombiniert werden sollen, dann bietet sich der Kellerbau an. Liegt das Grundstück an einem Hang, dann bietet sich der Bau eines Hochkellers an. Grund hierfür ist, dass der Bau einer Bodenplatte aufgrund des Höhenausgleichs deutlich mehr Geld verschlingt und auch umständlicher zu realisieren ist. Die Bodenplatte ist Hanglage, verursacht mehr Kosten, bietet dabei aber keine zusätzliche Wohnfläche.

Folgende Punkte sprechen für den Bau eines Hochkellers:

  • Weniger Erdarbeiten mit weniger Bodenaushub und somit auch weniger Abfuhr des Erdreiches
  • Durch die geringere Tiefe wird die Hausentwässerung vereinfacht
  • Die zu schützende Fläche gegen Bodenfeuchtigkeit wird kleiner
  • Leichterer Zugang zur Drainage

Welche Überlegungen sind bei der Planung eines Hochkellers zu berücksichtigen?

Wird ein Hochkeller geplant, der später als Wohnraum genutzt werden soll, dann muss von Anfang an eine entsprechende Raumhöhe geplant werden. Nach Abzug von Estrich und Bodenbelag muss laut Landesbauordnung die Raumhöhe mindestens 2,20 bis 2,30 m betragen. Bei 2,50 m ist mehr Wohlfühlatmosphäre garantiert.

In einen Hochkeller lassen sich in der Regel herkömmliche Fenster einbauen, sodass hier keine spezielle Planung nötig ist. Für einen Hochkeller ist mit geringeren Kosten zu rechnen als für einen komplett unterirdischen Keller. Im Übrigen stellt ein komplett unterirdischer Keller in Gebieten mit einem hohen Hochwasserrisiko ein weiteres Risiko beim Hausbau dar. Da der Hochkeller bei Hochwasser nicht so schnell voll Wasser läuft, raten Experten in Risikogebieten eher zum Hochkeller anstatt zum herkömmlichen Keller. Des Weiteren müssen herkömmliche Keller in Gebieten mit einem hohen Grundwasserstand mit speziellen Drainagen und sonstigen Wasserschutzmaßnahmen errichtet werden. Dies führt zu deutlichen Mehrkosten, da die Gesamtkosten beim Kellerbau davon abhängen, ob die Räume direkt im Grundwasserspiegel gebaut werden oder darüber liegen. Fällt die Entscheidung für einen Hochkeller, müssen Bauherren nicht an spezielle Abdichtungen und Lichtschächte denken, was wiederum Kosten spart.

Bauweise und Konstruktion

Aufgrund der Bauweise und der Konstruktion beim Hochkeller kann dies bis zu 50 % günstiger sein als ein üblicher Keller, der komplett im Erdreich liegt. Beim Kellerbau ist der Hochkeller die kostengünstige Variante. Jedoch sind Hochkeller nicht überall erlaubt, sodass die Vorgaben des Bebauungsplans überprüft werden müssen.

Welche Bauweisen sind für Hochkeller gebräuchlich?

Auch bei einem Hochkeller gilt, dass die Kellerwände im Erdreich einen guten Schutz vor Erdfeuchte und dem ablaufenden Regenwasser benötigen. Welche Art von Schutzschicht zum Einsatz kommt, entscheidet in der Regel der Zustand des Bodens. Stehen die Wände des Hochkellers im Grundwasserspiegel oder kann sich über einen längeren Zeitraum Wasser vor der Kellerwand stauen, dann müssen Abdichtungen gegen drückendes Grundwasser zum Einsatz kommen.

Wird der Hochkeller als Fertigkeller errichtet, erfolgt dies üblicherweise als weiße Wanne. Bei der weißen Wanne sind alle Elemente wasserundurchlässig, da sie aus WU-Beton bestehen. Sollte der Hochkeller allerdings gemauert werden, dann erfolgt dies meistens als schwarze Wanne, bei der die Kellerwand von außen mit wasserdruckhaltenden Baustoffen wie Bitumen abgedichtet wird.

Welche Materialien und Bauverfahren kommen in Frage?

Entscheidend hierbei ist es, ob Bauherren sich für die schwarze Wanne oder doch lieber für die weiße Wanne entscheiden.

Bei der weißen Wanne kommen sowohl für die Außenwände als auch den Kellerboden neben Ortbeton auch der wasserundurchlässige Beton (WU-Beton) zum Einsatz. Zusätzliche Abdichtungen werden nicht benötigt.

Die schwarze Wanne wird komplett gemauert. Anschließend werden die Mauersteine von außen mit einer Bitumendickschicht oder mit Bitumenbahnen bzw. Kunststoffbahnen abgedichtet.

Kosten und Budgetierung

Dass ein Keller die Kosten beim Hausbau in die Höhe treibt, ist klar. Bauherren sollten allerdings nicht nur die Mehrkosten sehen, sondern sich auch die Vorteile eines Kellers bewusst machen, bevor sie sich für oder gegen den Hochkeller entscheiden.

Wie kalkuliert man die Kosten für den Bau eines Hochkellers?

Der gemauerte Hochkeller, der nicht im Grundwasser liegt und ca. 50 bis 80 cm über das Erdreich hinausragt, kostet im Schnitt 51.500 Euro. Für die Drainage beim Keller muss mit Kosten von rund 188 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Im Vergleich zu einem Keller, der komplett im Erdreich liegt, ist der Hochkeller die kostengünstigste Variante beim Kellerbau.

Baufamilien müssen mit folgenden Kosten beim Keller kalkulieren:

  • Gemauerter Keller ohne Drainage ———————————51.505 €
  • Gemauerter Keller mit Drainage————————————52.150 €
  • WU-Beton-Keller im Grundwasser + wasserdichte Fenster———70.324 €

Welche Faktoren beeinflussen die Gesamtkosten?

Die Kosten beim Hochkeller werden genau wie bei der Errichtung eines anderen Kellers von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

  • Die Größe des Kellers in Quadratmetern
  • Bauweise des Kellers sowie die Qualität der Ausführung
  • Ausstattungsmerkmale des Kellers
  • Bodenverhältnisse des Grundstücks – Kosten für die Erdarbeiten
  • Grundwasserspiegel auf dem Grundstück

In vielen Städten ist Wohnraum teuer, weshalb es sich anbietet, bei der Bauplanung, den Keller als Einliegerwohnung zu nutzen. Es fallen hierbei weitere Kosten an, wie zum Beispiel eine Heizung gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie der abschließbare Zugang zum Wohnkeller.

Inspiration für die Nutzung des Hochkellers

Um einen Keller sinnvoll zu nutzen, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Schon beim Hausbau sollte man diese Ideen in die Planung mit einbeziehen, denn teilweise müssen beim Bauen bestimmte Vorgaben erfüllt werden. Die folgenden Ideen zeigen, wie die Kellerräume sinnvoll genutzt werden kann:

  • Home-Office oder Arbeitszimmer
  • Spiel- und Bastelzimmer
  • Lagerraum für Wein
  • Zusätzliches Ankleidezimmer im Keller
  • Gästezimmer
  • Hauswirtschaftsraum
  • Home Entertainment Raum
  • Fitnessstudio
  • Wellnessoase mit Pool

Fazit zum Hochkeller

In der Vergangenheit dienten unterirdische Keller eher als Vorratsraum, heute gibt es sinnvolle Alternativen zur herkömmlichen Nutzung. Aus diesem Grund stellt sich beim Hausbau immer seltener die Frage, ob ein Keller gebaut oder doch lieber eine Bodenplatte errichtet wird. Viel wichtiger beim Hausbau und beim Keller ist die Frage nach der zukünftigen Nutzung der Räume, also der Kellervariante, die letztendlich gebaut werden soll.

Der Keller in Fertigbauweise erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit, denn die einzelnen Elemente werden im Werk vorgefertigt. Dadurch reduziert sich nicht nur die Bauzeit beim Hausbau, sondern auch die Kosten für den Keller sind deutlich niedriger.

Ähnlich wie bei anderen Kellervarianten ist auch hier die Bodenbeschaffenheit von großer Wichtigkeit. Ein Baugrundgutachten kann erste Anhaltspunkte geben und schützt Hausbesitzer vor zu hohen Kosten. Liegt das Haus allerdings an einem Hanggrundstück, dann sollte der Keller der Bodenplatte vorgezogen werden, da die Kosten für die Bodenplatte deutlich über den Kosten für den Keller liegen.

Preise rund um den Keller können nicht pauschal genannt werden, da eine Vielzahl von Faktoren die Gesamtkosten bestimmt. Neben der Ausstattung und der Lage zählt auch die Bodenbeschaffenheit zu den Kostenfaktoren. Für einen Keller müssen Baufamilien mit Mehrkosten im Vergleich zur Bodenplatte rechnen. Allerdings amortisieren sich diese Kosten sehr schnell , denn der Keller bietet neben zusätzlichem Stauraum auch Wohnraum, wenn gewünscht. Zudem sorgt der Keller im Vergleich zur Bodenplatte für eine deutliche Wertsteigerung der Immobilie.

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